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Unternehmensentwicklung und externe Innovation durch M&A und Corporate Venturing – Teil 2: Kritische Erfolgsfaktoren

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In unserem vorangegangenen Artikel sind wir genauer auf die Herausforderungen der Unternehmensentwicklung bei der Generierung von externen Innovationen durch M&A und Corporate Venturing Maßnahmen, eingegangen. Diese lassen sich im Wesentlichen auf drei zusammenfassen, nämlich zu wenig und zu langsam erbrachte Wertschöpfung sowie die fehlende Möglichkeit der Skalierbarkeit bei der Implementierung von Innovationen.
Aus diesen genannten Herausforderungen lassen sich folgende kritische Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung von Innovationsmaßnahmen durch M&A und Corporate Venturing ableiten.

Art der angestrebten Innovation

Innovationen bieten strategische Wettbewerbsvorteile für Unternehmen. Sie sind jedoch nur dann sinnvoll wenn sie einen Mehrwert, wie beispielsweise eine Effizienzsteigerung oder Kosteneinsparung, bieten. Innovationen sind mit monetären oder Reputations-Risiken als auch mit Ängsten und Vorbehalten, verbunden. Eine Einordnung der Innovationsziele hilft bei der besseren Einschätzung der Risiken, die bei der Markteinführung auftreten können.

Wir unterscheiden folgende Arten von Innovationen:
Im Mittelpunkt jeder dieser Innovationen steht die Befriedigung der Kundenbedürfnisse. Auf Grund dessen, kann davon ausgegangen werden, dass sich in einem Markt mit verschiedenen Akteuren, auch die Wettbewerber stetig weiter entwickeln. Je länger der Produktentwicklungsprozess dauert, desto höher ist die Gefahr, dass der angestrebte Nutzen der Innovationen sich verringert, verschwindet oder durch einen anderen Marktteilnehmer ausgenutzt wurde.
Um diese Situation zu vermeiden, müssen die Innovationsziele, die Zusammenarbeit mit den Innovations-Partnern, sowie Parameter wie Fehlertoleranz und Risikokennzahlen im Vorfeld festgelegt werden.

Deal Flow Quellen

Deal Flow Quellen sind elementar für die Weiterentwicklung der Unternehmen. Sie helfen dabei die richtigen Innovationen, Partner und Konzepte zu finden und somit die Anforderungen aus M&A und CV Sicht abzudecken.
Für das Unternehmen dienen sie vor allem dazu Markttrends zu verfolgen und sich in Netzwerken zu etablieren. Folgende Deal Flow Quellen können in diesem Zusammenhang genannt werden:
Meistens beschränken sich Unternehmen nicht nur auf eine Aktivität sondern bedienen sich der Vorzüge mehrerer Quellen. Für den Erfolg aller Aktivitäten gilt jedoch, dass diese intern abgestimmt und in das Gesamtkonzept eingebunden werden sollten.

Engagement mit den Geschäftsbereichen

Auch eine eine nachhaltige und rechtzeitige Einbindung der verschiedenen Geschäftsbereiche, wie Business Units oder Tochtergesellschaften, ist erfolgskritisch um die richtigen Anforderungen an die Innovationen zu stellen. So können häufig auftretende Probleme wie das Silo-Denken oder das “Not Invented Here” Syndrom reduziert werden. Jede Art der Generierung von externen Innovationen sollte daher in den Unternehmensprozess integriert werden.
In der Praxis treten häufig die folgenden Arten der Integration der unterschiedlichen Geschäftsbereiche und Funktionen auf:
Eine frühzeitige Einbindung der Geschäftsbereiche in den Prozess der Unternehmensentwicklung schafft Vertrauen und die Basis für einen partizipativen Veränderungsprozess im Unternehmen. Dabei kann sich die Art der Einbindung durch die verschiedenen Parametern der M&A und Corporate Venture Aktivitäten, unterscheiden.

Integration von Corporate Functions

Neben den Geschäftsbereichen stellt auch die Integration der Corporate Functions einen wichtigen und erfolgskritischen Aspekt für die unterschiedlichen Innovationsaktivitäten dar. Corporate Functions sind zentrale Bereiche des Unternehmens wie der Einkauf, Finanzen, Recht,... Die Form der Zusammenarbeit dieser bestimmt vor allem den Grad der Integration von Startups und Innovationen.
Die möglichen Arten der Zusammenarbeit sehen folgendermaßen aus:
Neben der Integrationstiefe resultieren aus den verschiedenen Funktionen und Nutzungsgewohnheiten vermehrte Informationsbedürfnisse und Anforderungen an deren Bereitstellung, die gedeckt werden müssen.

Beziehung zum Startup

Ziel der M&A und CV Aktivitäten ist die Steigerung des Unternehmenswertes. Während bei M&A Deals im Rahmen von Post Merger Integration Projekten häufig auch Synergien zum ROI (Return on Investment) beitragen, liegen bei Startups die zusätzlichen Potenziale eher im Bereich der Soft Skills, wie die Eigenschaften Agilität und Kundenorientierung. Um diese Werte nicht zu vernichten, sollten im Vorfeld die Arten der Zusammenarbeit und der Beziehung festgelegt werden. Integrationsmaßnahmen sollten außerdem für beide Seiten einen Mehrwert liefern.
Die Beziehungstypen können folgendermaßen zusammengefasst werden:
Im Falle einer misslungenen Beziehung zu einem Startup läuft das Unternehmen nicht nur Gefahr die Investition zu verlieren, sondern sich auch eine schlechte Reputation in der gut vernetzten Startup-Szene einzuholen.
Im Bereich der Unternehmensentwicklung lässt sich ein Trend zu einer stärkeren Mischung an internen und externen Aktivitäten verzeichnen.
Der Zugang zu Innovationen über Kooperationen oder Beteiligungen mit Startups scheint auch in Deutschland eine steigende Bedeutung zu erlangen. Es wird daher immer wichtiger werden ein koordiniertes Vorgehen zu etablieren um eine standardisierte Herangehensweise umzusetzen, die einen skalierbaren und kontinuierlichen Prozess mit der notwendigen Transparenz zulässt. Damit werden die Aktivitäten an der Wertschöpfung ausgelegt, M&A und CV Maßnahmen den kulturellen Wandel im Unternehmen vorantreiben, und die Mitarbeiter durch Wertschätzung und Partizipation motiviert.

Heute sind die Unternehmen mehr denn je gefragt, sich neu zu erfinden und strategische Wettbewerbsvorteile zu sichern und zu schaffen. M&A und Corporate Venture können ihren Beitrag zur Unternehmensentwicklung in diesem Sinne leisten.
Lesen Sie mehr zum Thema Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Wertschöpfung in Corporate Development in unserem Whitepaper.
 

Der Autor

Harald Ostler
CEO bei aumentoo GmbH
Autor, Business Angel, Growth Enthusiast

Harald Ostler ist Unternehmer, Investor und Autor verschiedener Publikationen. Nach Positionen als Director R&D sowie Chief Pricing Officer ist er seit 2013 als IT Business Angel sehr aktiv.
Seine Motivation, das Warum für sein intensives Engagement als Geschäftsführer bei aumentoo liegt in folgendem Satz begründet: Wir glauben an evolutionären Wandel durch digitalisierte Unternehmensentwicklung für strategische Wettbewerbsvorteile.

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